„Hier gilt’s der Kunst…“ – diese Sentenz aus der vierten Szene des zweiten Aktes der „Meistersinger von Nürnberg“ ist für Bayreuth Fluch und Segen zugleich. Denn das hiesige kulturelle Leben steht im Schatten der Bayreuther Festspiele. Auf der einen Seite bedeutet dies Verzicht; Verzicht auf ein stehendes professionelles Theater, Verzicht auf ein stehendes professionelles Orchester. Auf der anderen Seite entstehen dadurch kulturelle Freiräume, die hier auf der Basis ehrenamtlichen Engagements eifrig genutzt werden. Im Ergebnis steht eine bunte, umtriebige Kulturszene, in der jeder seinen Platz findet, wenn er ihn nur finden will. Was seit einiger Zeit fehlt, ist eine adäquate Kulturberichterstattung. Dieser Blog will das ändern. Künstler benötigen Anerkennung, Zuspruch für ihr Tun und das nicht nur in Form verbalen Schulterklopfens. Kritiken dokumentieren und archivieren. Den Bühnenschaffenden dienen sie als Arbeitszeugnis, dem Publikum sind sie Echo eines oft herausragenden persönlichen Erlebnisses, das man gerne noch ein weiteres Mal goutiert. Kulturereignis und Kritik gingen seit je her Hand in Hand; Kunst geht irgendwann in Dunst auf, wenn die Schrift sie nicht einfängt.
Musica Bayreuth: Anarchisch, poetisch, berührend – das Orthemis Orchestra unter Jordi Purtí im Zentrum
Man lasse einen Menschen eine Rezension machen: so kennt man ihn"
Jean Paul