„Hier gilt’s der Kunst…“
– diese Sentenz aus der vierten Szene des zweiten Aktes der „Meistersinger von Nürnberg“ ist für Bayreuth Fluch und Segen zugleich. Denn das hiesige kulturelle Leben steht im Schatten der Bayreuther Festspiele. Auf der einen Seite bedeutet dies Verzicht; Verzicht auf ein stehendes professionelles Theater, Verzicht auf ein stehendes professionelles Orchester.
Kulturelle Freiräume
Auf der anderen Seite entstehen dadurch kulturelle Freiräume, die hier auf der Basis ehrenamtlichen Engagements eifrig genutzt werden. Im Ergebnis steht eine bunte, umtriebige Kulturszene, in der jeder seinen Platz findet, wenn er ihn nur finden will. Was seit einiger Zeit fehlt, ist eine adäquate Kulturberichterstattung.
Dieser Blog will das ändern!
Künstler benötigen Anerkennung, Zuspruch für ihr Tun und das nicht nur in Form verbalen Schulterklopfens. Kritiken dokumentieren und archivieren. Den Bühnenschaffenden dienen sie als Arbeitszeugnis, dem Publikum sind sie Echo eines oft herausragenden persönlichen Erlebnisses, das man gerne noch ein weiteres Mal goutiert. Kulturereignis und Kritik gingen seit je her Hand in Hand; Kunst geht irgendwann in Dunst auf, wenn die Schrift sie nicht einfängt.
Das war zweifellos ein Ereignis: Der Auftritt Ulrich Tukurs und der Rhythmus Boys am Pfingstmontag im Reichshof. Warum? - Weil diese Truppe und die Tanzmusik der 20er und 30er Jahre mit ihren pointierten Texten und ihrer elegant leichtfüßigen Musik eine ganz wundervolle Kombination sind.
Man lasse einen Menschen eine Rezension machen: so kennt man ihn."
Jean Paul
Kunst ist in der Lage, die Welt aus den Angeln zu heben. Dazu braucht es nichts weiter als den rechten Hebel, einen Ansatzpunkt und jemanden, der darüber berichtet. Jemanden wie mich.